Nützlingsförderung

Von Jahr zu Jahr wird es wichtig die heimischen Insekten- und Vogelarten zu schützen, bzw. in ihrem Dasein zu unterstützen. Was passiert wenn die Insekten und Nützlinge einmal weg sind? Welchen Wert haben die Nützlinge in unserer heutigen Welt in Bezug auf die Weltwirtschaft? Hierzu hat die Universität Hohenheim eine aktuelle Studie veröffentliche, welche alleine die Bestäubungsarbeit einen Wert von 3,8 Milliarden Euro in Deutschland haben würde. Dies wurde ermittelt in dem angenommen wurde, dass alle Bestäuberinsekten von der Erde verschwinden und welcher rein wirtschafliche Schaden daraus resultiert. Weltweit kommt die Studie sogar auf einen Wert von 1 Billion US Dollar, pro Jahr.

Wieso brauchen wir die Insekten? Nehmen wir den Kürbis als Beispiel. ca. 90% seines Ertrags verdanken wir durch die Bestäubung von Insekten. Bei Kernobst wie z.B. Äpfeln oder Birnen sind es gut die Hälte bis zwei Drittel es Ertrags, welcher von der Bestäubung der Insekten abhängig ist. Daher ist es immens wichtig die heimischen Nützlinge zu schützen und zu fördern.

Hier ein paar Beispiele zum Umgang mit Nützlingen in unserer Kleingartenanlage:

  • Seit vielen Jahren bewirtschaften wir eine eigens angelegte Wildblumenwiese, welche als zusätzliche Nahrungsquelle dienen soll.
  • Ein großes „Insektenhotel“ bietet Heimat für z.B. die gehörnte und rote Mauerbiene bzw.  für Holzwespen.
  • Der gesamte Heckenschnitt wurde Ende 2019 nochmals angepasst, so dass in der grünen Einfriedung der Gartenanlage mehr Bereiche zum Nisten für Vögel entstehen. 
  • Unsere Gartenordnung verbietet außerdem eine Vielzahl an Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden.

Vielfältiges Angebot für Insekten und Vögel
Innerhalb unserer Kleingartenanlage befindet sich durch die große Vielfalt ein großes Nahrungs-, Pollen- und Nektarangebot für einheimische Insektenarten. Neben den Blumenbeeten und Rabatten, befinden sich unzählige Obstbäume und auch blühende Gemüse- und Kräuterpflanzen in der Anlage.

In den letzten Jahren wurde die Pflanzungen auf den Gemeinschaftsflächen um Gehölze wie Kornelkirsche und Felsenbirne erweitert, so dass auch hier vermehrt wieder heimisches Gehölz mehr zur Geltung kommen kann.

Vögel finden in der Einfriedung der Gartenanlage Brut- und Nistmöglichkeiten.
Ebenso begrüßen wir die letzten Jahre immer wieder auch Vögel, welche Nischen und Ecken des Gemeinschaftshauses zur Brut nutzen. Unzählige Vogelhäuser auf den Gemeinschaftsflächen und Parzellen sind regelmäßig „ausgebucht“, so dass ein Vogelparadies entstehen kann.

Wollen auch Sie etwas für die heimische Insektenwelt tun?
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat eine Übersicht mit verschiedenen Nutz- und Zierpflanzen erstellt und nach deren Eigenschaften bzgl. Bestäubung und Pollenmenge bewertet.
Diese Liste finden Sie hier zum Download.

Mähen Sie nicht zu häufig und zu früh
Gerne kann die Rasenfläche, sollte kein feiner englischer Rasen gewünscht sein, zu Frühjahrsbeginn etwas länger bewundert werden. Die vielen kleinen Blüten bieten ebenfalls Nahrung. Gemäht werden sollte bevor der Spitzwegerich blüht, dieser breitet sich sonst zu stark aus und verdrängt die meisten anderen Gräser und Blumen. Ebenso kann der Klee einige Zeit bewundert werden. Zu beachten ist, dass dann ein Barfuß laufen eher vermieden werden sollte, da sonst auf die fleißig sammelnden Bienen getreten werden kann.

Teiche / Biotope

Auf einzelnen Parzellen befinden sich Teichanlagen, Biotope welche eine natürliche Funktion erfüllen. Flachwasserzonen solcher Teiche ohne Bepflanzung ähneln Pfützen aus sind z.B. für Vögeln und Bienen als Tränken wertvoll. Ebenso profitieren Frösche davon.

Wichtig bei der Gestaltung von Teichen in Haus- und Kleingärten. Sichern Sie die Wasserflächen mit einem geeigneten Schutz, so dass Kleinkinder hier keinen freien Zugang haben. Die Verkehrssicherungspflicht obliegt dem Eigentümer des Teiches.